Grüne diskutierten mit Griechen über die „Letzte Ausfahrt Athen?“

  • Veröffentlicht am: 19. November 2012 - 18:06

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Debatte unter der Europa-Fahne

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Lebhafte Runde, v.l. Kosta Paraskevaidis, Eva-Maria Hartmann, Sven-Christian Kindler

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Keine schnellen Lösungen in der Krise, v.l. Kosta Paraskevaidis, Eva Hartmann, Sven-Chr. Kindler

Eva Hartmann: Europa ist mehr als nur der Euro

[pic1]Eine Arbeitslosenquote von über 25 Prozent, bei jungen Menschen sogar über 50 Prozent – und bei alldem in Griechenland kein Ende in Sicht: „Letzte Ausfahrt Athen?“ lautete das Diskussionsthema der Grünen am 15. November in der „Ouzeri“ in Döhren vor über 30 Besuchern, darunter viele Griechen. „Das Schlimmste ist die Hoffnungslosigkeit, dass es für die Menschen bei allen Anstrengungen keine Hoffnung gibt, vor allem für die Jugend“, zitierte die grüne Landtagskandidatin Eva-Maria Hartmann aus einem persönlichen Brief einer Freundin aus Poros.

„Neun Millionen Griechen, das sind neun Millionen verschiedene Schicksale“, pflichtete ihr Kosta Paraskevaldis bei, Inhaber der „Ouzeri“ und „Erster Integrations-Sonderpreisträger“ des hannoverschen Gesellschaftsfonds Zusammenleben (GFZ). „Wir sind mit der Euro-Einführung euphorisch in die Schuldenfalle getappt. Ich kenne dort Menschen mit 19 Kreditkarten, die jetzt arbeitslos sind. Vielleicht ist die Situation vergleichbar mit den neuen Bundesländern Anfang der 90er Jahre.“ „Zudem verdient Deutschland ganz gut mit seinen Waffenexporten an Griechenland, das einen völlig überhöhten Militärhaushalt hat“, sagt der grüne Bundestagsabgeordnete Sven-Christian Kindler. Und Deutschland verdiene doppelt, weil es die verfeindeten Nato-Nachbarn Türkei und Griechenland gleichermaßen mit Waffen „bediene“. Wichtig wäre der Aufbau einer funktionierenden Steuerverwaltung, um dort die Staatseinnahmen zu erhöhen.

[pic2] „Mehr Schul- und Städtepartnerschaften“ lautete eine Anregung aus dem Publikum, damit insbesondere junge Menschen in Deutschland und Hellas mehr mit- und übereinander erfahren.

„Europa ist mehr als nur der Euro, wir müssen Europa weiter denken“, meint Eva-Maria Hartmann, „mit dem Ziel einer sozialen, weltoffenen Gesellschaft“. Nach Vorstellungen der Grünen gehört zu Sparanstrengungen gleichzeitig auch ein „Marshallplan“ der EU für die Länder Südeuropas: Für den Aufbau einer modernen Steuerverwaltung, für Infrastrukturprojekte und für mehr erneuerbare Energien – denn Sonne und Wind besitzt Griechenland genügend.

[i](gez. Björn Johnsen, Stellv. Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Grüne Bezirksrat Hannover-Döhren)[/i]