Maroder Südschnellweg: Grüne fordern S-Bahn-Haltestelle Döhren-Waldhausen und „Verkehrskonzept für den abzusehenden Verkehrskollaps“ während der Bauarbeiten nächstes Jahr

  • Veröffentlicht am: 19. Juni 2013 - 14:47

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1) Wie lange hält er noch? Grüne Bezirksratsfraktion am maroden Südschnellweg, unterstützt von Ratsherrn Mark Bindert (vorne li.) und Stadtteilgruppensprecher Pino Janschek (dahinter)

Verwaltung legt jetzt Zahlen vor: Täglich derzeit fast 50.000 PKWs auf der kaputten Piste

Derzeit befahren täglich rund 50.000 PKWs und knapp 3.000 LKWs den maroden Südschnellweg, der fast das gesamte nächste Jahr aufwendig repariert und nach zehn Jahren erneut abgerissen und durch ein neues Bauwerk ersetzt werden soll. Dies geht aus der Verwaltungsantwort auf eine Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen im Bezirksrat Döhren-Wülfel hervor. Was aus der Antwort leider nicht hervorgeht: Wohin mit den 50.000 PKWs, die sich dann möglicherweise nach Döhren und in die Südstadt „buchstäblich ergießen“, so Fraktionsvize Björn Johnsen. „Wir vermissen hier ein klares Verkehrskonzept, wie man der Verkehrsströme Herr werden möchte“. Bereits jetzt werde der Südschnellweg nur noch einspurig befahren – weil die kilometerlang marode Brücke von West nach Ost einfach nicht mehr aushalte.

Anlass für die Grünen, nunmehr „schnellstmöglich“ eine S-Bahn-Haltestelle Döhren-Waldhausen zu fordern. „Ein solcher Halt kann erheblich den West-Ost-Autoverkehr von Linden/Ricklingen nach Döhren und in die City entlasten“, meint Johnsen. „Gleichzeitig kann man damit auch das südliche Maschseeufer verkehrstechnisch gut erschließen, das nur wenige hundert Meter Fußweg entfernt liegt. Nicht nur für das Maschseefest mit seiner mittlerweile siebenstelligen Besucherzahl, sondern auch für das Strandbad, die dort ganzjährig geöffnete Wellnes-Sauna-Landschaft (Aspria) sowie für den Maschsee und die Masch insgesamt als Naherholungsgebiet.“ Zugleich schließe ein S-Bahn-Punkt Döhren-Waldhausen zwischen Südschnellweg und Döhrener Turm die beiden Stadtteile Döhren und Waldhausen mit zusammen über 15.000 Einwohnern an das öffentliche Schnellbahnnetz an, mit schnelleren und attraktiven Fahrtmöglichkeiten in die City, andere Stadtteile und die Region.

Zu finanzieren ist eine solche S-Bahn-Haltestelle nach Ansicht der Grünen „nur mit erheblicher Landes- und Bundesförderung. Und da hakt es schon seit der Jahrtausendwende: Seit der Expo ist da wenig vom Land aus passiert – insofern war die Wulff-McAllister-Ära für den Öffentlichen Personen-Nahverkehr verlorene Jahre. Wir hoffen, dass sich das nun ändert.“