Auf nächtlicher Fledermaus-Tour in der Eilenriede

  • Veröffentlicht am: 18. Juni 2012 - 13:20

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Fledermaus-Finding-Tour mit Jens Andre, Dr. Renate Keil (beide BUND) und Eva-Maria Hartmann (li.)

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Fledermaus im Bau, Foto von Dr. Renate Keil

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Ja wo fliegen sie denn - Jens Andre (BUND, ganz li.) u. Eva-Maria Hartmann (2. v. re)

Grüne: „Die Populationen unbedingt erhalten und vor Baumfällung Naturschutzexperten hinzuziehen“

Vollmond über der Eilenriede, eine Gruppe von rund 30 Menschen wandert nächtens gemeinsam durch den hannoverschen Hauswald, der zugleich der größte Stadtwald Europas ist. Sie folgt an diesem Maiabend der Einladung des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) zur Fledermaus-Suche. Mit dabei: Die grüne Landtagskandidatin und Döhrener Bezirksratsfraktionsvorsitzende Eva-Maria Hartmann sowie die Sprecher der grünen Stadtteilgruppen Döhren und Südstadt, Pino Janschke und Stefan Körner. Sie alle können an diesem Vollmondabend das „Wohn- und Schlafzimmer“ der 13 in der Eilenriede beheimateten Fledermausarten gut beobachten.

Zum Beispiel den „Großen Abendsegler“: Er bekommt einmal jährlich Zwillinge als Nachwuchs und wird bis zu 30 Jahre alt. Da er am Abend bis zu 3.000 Mücken frisst, ist er auch für die Insekten-vertilgung wichtig. Während der Abendsegler bis zu 30 Gramm „schwer“ ist, bringt es die Zwergfledermaus nur auf drei bis sechs Gramm Gewicht. Neben Hauskatzen und Greifvögeln zählt der Mensch zu ihren Feinden: Durch den Einsatz von Insektiziden und Zerstörung von Nistplätzen. „Dachausbau muß kein Widerspruch zum Fledermausschutz sein“, sagen die Grünen und weisen auf eine kostenlose BUND-Broschüre mit Tipps für Hausbesitzer (Tel. 0511/660093, Mail: bund.hannover@bund.net) hin. Die Grünen fordern für die Eilenriede den „unbedingten Erhalt von Höhlenbäumen und ihre Kennzeichnung – um eine versehentliche Fällung zu vermeiden.“ Dies gelte um so mehr, weil dort die Fällung von bis zu sieben Altbäumen zur „Ausbildung von Forstwirten“ möglich ist. „Die Fällung eines besetzten Fledermaus-Gruppenbaumes kann fatal sein und einen Bestand von 30, 40 Tieren komplett auslöschen“, sagt Jens Andre vom BUND. Seiner Meinung nach sollte auch eine künstliche Beleuchtung der Waldfahrradwege vermieden werden. „Dies würde zur Aufgabe der Flugstrecke von mehreren hundert Wasserfledermäusen führen und sie vom Nahrungshabitat am Maschsee isolieren. Ein Zusammenbruch der Population wäre die Folge.“