Ein ereignisreiches Jahr für Döhren-Wülfel

  • Veröffentlicht am: 5. Januar 2012 - 12:24

Grüner Rückblick und Ausblick zum Jahreswechsel 2011/2012

Ein ereignisreiches Jahr geht zu Ende. Geprägt hat es insbesondere die Atomkatastrophe im japanischen Fukushima. Wieder einmal müssen wir feststellen – nach Harrisburg und Tschernobyl - dass die atomare Strahlung an keinen Stadt- und Landesgrenzen Halt macht, und schon gar nicht an Seegrenzen und Ozeanen. Trotz des geplanten Atomausstiegs werden uns die Folgen dieser Verseuchung noch jahrzehntelang beschäftigen.

“Hannover heißt Babies willkommen“ – das Begrüßungspaket für neue Erdenbürger wird auch weiterhin in unserem Stadtbezirk verteilt. Es umfasst neben einem vertrauensvollen Gespräch über Fragen rund um das neugeborene Kind, dem Hinweis auf Kinderbetreuungs- und Unterstützungsmöglichkeiten auch einen Bildungsgutschein in Höhe von 50 Euro. Eltern können beispielsweise einen Babymassagekurs, einen Wassergewöhnungskurs oder einen Spielkreis in einer der vier Familienbildungsstätten besuchen. Familien ohne deutsche Sprachkenntnisse nehmen dieses Angebot leider noch zu wenig an, hier bedarf es zusätzlicher Aufklärung und Informationsvermittlung.

Der Ausbau der offenen Ganztagsschulen in Hannover geht ganz wesentlich auf die Initiative der Grünen zurück. Das freiwillige Nachmittagsangebot von Kooperationspartnern der Schulen ist ein wichtiger Schritt zu einem ganzheitlichen Lernangebot. Wir Grünen setzen uns schon seit langem für die Errichtung von Ganztagsschulen ein, jedoch ist das bisherige Konzept nicht fundiert genug und strukturell gesichert. Deshalb fordern wir für eine professionelle, fachlich geführte Ganztagsschule ein ausreichendes finanzielles Budget für qualifizierte, fest angestellte Pädagogen, die als verlässliche und kontinuierliche Ansprechpartner für Kinder und Lehrer zur Verfügung stehen.

Der Integrationsbeirat hat auch in diesem Jahr wieder viele Projekte unterstützt, die sich der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund widmen. Ein besonderer Schwerpunkt in diesem Jahr war die Herausgabe einer Informationsbroschüre zu den fünf Weltreligionen, die auch in unserem Stadtbezirk von Bürgerinnen und Bürgern vertreten und friedlich gelebt werden.

Die Kommunalwahl am 11. September überraschte uns Grüne mit tollen Ergebnissen! Dank Ihres Vertrauens, liebe Bürgerinnen und Bürger, haben wir unsere Stimmenzahl um 70 Prozent auf nunmehr 21,8 Prozent erhöht! Im kleinen Stadtbezirk Waldheim sind wir sogar stärkste Partei geworden... Eine Folge dieses Ergebnisses: Unsere Mandatszahl im Bezirksrat hat sich von zwei auf vier glatt verdoppelt. Fortan arbeiten wir nicht mehr als Einzelkämpfer, sondern als mehrköpfige Fraktion – was wir als unseren Arbeitsauftrag im Stadtbezirk gern wahrnehmen. Die Bezirksratsarbeit ist ein Ehrenamt und leider stoßen auch wir dabei allzu oft an unsere Grenzen: mangelnde Zuständigkeitsrechte des Bezirksrates oder die Vorgaben der Landesregierung, insbesondere in der Bildungspolitik lassen uns wenig Gestaltungsraum. Allerdings wird in rund einem Jahr der Niedersächsische Landtag neu gewählt, so dass jeder mit seinem Stimmzettel hier Korrekturen vornehmen kann.

Im kommenden Jahr erwarten wir mit Spannung, ob es ein förmliches Planfeststellungsverfahren für das geplante Wasserkraftwerk am Döhrener Leinewehr gibt. Grundsätzlich setzen wir uns verstärkt für regenerative Energien in unserem Stadtbezirk ein – legen aber Wert auf deren Umweltverträglichkeit. Das Planfeststellungsverfahren wird hier hoffentlich mehr Klarheit bringen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das geplante Logistikzentrum auf dem Gebiet der Messeparkplätze Nord. Hier wird sich ein Versanddienstleistungsunternehmen demnächst erklären, inwieweit es ernsthaft von diesem Standort Gebrauch machen möchte. Rund 1.000 Menschen könnten in diesem Betrieb einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz erhalten mit einem deutlich über den Mindestlohn liegenden Gehalt von 8,50 Euro/Stunde, den unsere Partei bundesweit fordert. Bei über 30.000 Arbeitslosen in der Stadt gäbe es hier gute Beschäftigungschancen. Zugleich sind hier aber mit heutigem Datum die wesentlichen Fragen noch offen: Wie sieht es mit der Umweltverträglichkeit, dem Wassermanagement, der Lärm- und der Verkehrswegebelastung im Zuge dieser Ansiedelung aus? Hier erwarten wir mit Spannung die Gutachten der Stadtverwaltung, um diese dann in offener Diskussion zu erörtern.

In unserem Stadtbezirk ist viel in Bewegung und wir Grünen freuen uns auf neue, interessante Entwicklungen, deren Herausforderungen wir uns gern stellen.

Ihnen allen, liebe Bürgerinnen und Bürger, segensreiche und erholsame Feiertage sowie ein glückliches, Neues Jahr 2012 wünscht Ihnen,

[i]Eva-Maria Hartmann

Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen im Bezirksrat Döhren-Wülfel[/i]

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