Löcher im System

  • Veröffentlicht am: 21. Dezember 2011 - 13:09

Grüne Fraktion in Döhren-Wülfel fordert mehr flexiblere Verzahhnung der Betreuungsangebote von Hort und Grundschule

Aufgrund der Beschwerde eines Hortvaters, dessen Schulkind nicht an einer Schul-AG der Heinrich-Wilhelm-Olbers-Grundschule teilnehmen durfte, formulierte die CDU zur letzten Bezirksratssitzung einen Antrag auf Sicherstellung der Teilnahme von Hortkindern an Schul-Arbeitsgemeinschaften. Diese Ausgrenzung bezeichnete die CDU als skandalös und nicht hinnehmbar. Um auf die ganze Problematik hinzuweisen und die damit zusammenhängenden Unklarheiten aufzugreifen, stellten wir Grünen daraufhin einen Änderungsantrag indem wir, bis zur Umsetzung eines umfassenden Gesamtkonzeptes für die Kooperation zwischen der Betreuung in der Schule und der Hortbetreuung, eine Durchlässigkeit der Betreuungsformen fordern.

Die niedersächsische Bildungspolitik, die mit unterschiedlichsten, nicht ausgereiften Methoden versucht, die größten Löcher in der Bildungs- und Betreuungslandschaft zu stopfen, ist aber der eigentliche Verursacher dieser Problematik.

Wir Betroffenen, die Kinder, Eltern und Pädagogen nehmen dieses Löcherstopfen schon lange mit großer Unzufriedenheit wahr. Trotz der miserablen Arbeitsbedingungen engagieren sich Pädagogen und versuchen neue Weg zu gehen. So wie die Heinrich-Wilhem-Olbersschule, die seit Sommer eine offene Ganztagsschule ist oder die Loccumerschule, die jetzt eine Schule im Stadtteil geworden ist. Doch noch immer ist kein umfassendes Konzept für die inhaltliche und organisatorische Arbeit mit Kindern von Kindergarteneintritt bis zum Abschluss der 4. Klasse vorhanden, insofern gibt es auch kein Kooperationskonzept für die Verzahnung der Betreuungsangebote in Hort und Grundschule. Da es bisher keine genauen Anweisungen seitens der Verwaltung gab, wurde vieles informell geregelt. Dass es jetzt zu dieser Beschwerde gekommen ist, war voraussehbar. Im Gegensatz zu meiner Bezirksratskollegin Gabi Jakob bin ich allerdings der Ansicht, dass kein Kind aufgrund seiner Nichtteilnahme an einer Schul-AG das Gefühl der Ausgrenzung erleidet, denn es gehört ja zu der sozialen Bezugsgruppe des Hortes, der neben der Hausaufgabenbetreuung vielfältige Spielmöglichkeiten anbietet und den Vorteil hat, dass Kinder feste Freundschaften aufbauen können.

Wir von Bündnis 90/ Die Grünen fordern seit langem eine ganztägige Gemeinschaftsschule, auf die Eltern sich verlassen können, ohne das Löcher gestopft werden müssen.

[i]Eva-Maria Hartmann, Fraktionsvorsitzende Bündnis/ 90 Die Grünen

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