Döhrens erste Solarstromanlage

  • Veröffentlicht am: 30. November 2011 - 16:23

solarboot.jpg

Solarenergie ist mittlerweile nicht nur auf dem Dach, sondern auch auf dem Wasser gut nutzbar – wie hier auf dem Solarboot auf dem Maschsee. Zu sehen ist dabei so manches Mitglied der grünen Stadtteilgruppe Döhren...

Ein Erfahrungsbericht nach knapp fünf Jahren Produktion / Betriebsergebnisse auf Display in der Querstraße einsehbar

Es begann mit dem Anspruch, nicht nur über erneuerbare Energien zu schreiben – sondern selbst etwas im Stadtteil dafür zu tun. Im Februar 2002 errichtete der SunMedia Verlag (dessen Gesellschafter und Geschäftsführer ich damals war) Döhrens erste netzeinspeisende Solarstromanlage/Photovoltaikanlage. Die Einspeisung des Solarstroms in das Stadtwerke-Netz ist noch mal ein deutlicher Unterschied zu kleinen autonomen „Solarlämpchen“ in Kleingärten oder Almhütten. Insbesondere in energiepolitischer Hinsicht, wenn man weg möchte vom Atom- und Kohlestrom und hierzu einen „regenerativen Mix“ aus Wind- und Solarenergie, Wasserkraft und Biogas möchte.

Der Montageauftrag für Döhrens erste Solarstromanlage mit einer Leistung von 1,92 kWp ging an die Dachdeckerfirma Ewald Bedachungen, die Errichtungskosten betrugen damals üppige 15.735 € plus Mehrwertsteuer. Die Region förderte das Projekt mit 1.472 Euro, die Kosten für das Display in der Querstraße 31 – auf dem interessierte Bürger nach wie vor die aktuellen Produktionsergebnisse ansehen können – wurden mehr Klimaschutzfonds getragen. Mit dem Erwerb des SunMedia Verlages durch die Schlütersche Verlagsgesellschaft und seinem Umzug in die Südstadt, bin ich persönlich inzwischen Besitzer der PV-Anlage. Unvergessen blieb die Einweihung von Döhrens erster Solarstromanlage im April 2002: Statt des erhofften Sonnenscheins gab es „Regen und Hagel satt“ – und entsprechend eingeweichte Besucher, vom Bezirksbürgermeister bis zur Staatssekretärin...

Bislang produziert die Anlage knapp die 1.600 produzierten Kilowattstunden (kWh), was knapp der Hälfte des Jahres-Strombedarfs eines Vier-Personen-Haushaltes entspricht. Finanziell lohnt sich das Ganze trotz einer vergleichsweisen „hohen“ Vergütung von 0,481 Eurocent pro Kilowattstunde kaum – eben, weil die Modulpreise damals noch wesentlich höher waren. So kommen nach 20 Jahren gerade mal 15.400 € zusammen – also kaum mehr, als die Anlage gekostet hat. Ohne Inflationsausgleich, Verschleiß und Versicherungsbeiträgen. Aber das wusste ich vorher - es ging vor allem darum, im zu zeigen, dass es überhaupt geht....

Unter Umweltgesichtspunkten lohnt sich das Projekt dagegen schon: Rund 32.000 Kilowattstunden Solarstrom – während der 20jährigen Laufzeit – ersparen der Umwelt immerhin 27.000 kg Kohlendioxid – und darauf kam es uns bei der Errichtung doch an, oder? Die Mitarbeiterzahl in den Unternehmen der regenerativen Energiewirtschaft liegt bei über 130.000 Menschen mittlerweile doppelt so hoch wie in der Kohleindustrie. Ob Wind-, Wasserkraft, Biogas oder Solarstrom – es gibt unterschiedliche Wege für die eine Botschaft – eine neue, umweltfreundliche Energieversorgung!

Björn Johnsen, Stadtteilgruppensprecher Bündnis 90/Die Grünen